Johanniskraut – eine Heilpflanze mit langer Tradition

Johanniskraut ist eine Heilpflanze, die seit langer Zeit breite Verwendung findet und zur Behandlung diverser Krankheiten und Beschwerden eingesetzt wird. Heutzutage findet sie insbesondere in der Behandlung von Depressionen, Stress und innerer Unruhe Anwendung. Mittlerweile bestätigen zahlreiche wissenschaftliche Studien ihre gesundheitsförderliche Wirkung.

Johanniskraut - eine Heilpflanze mit langer Tradition

Dem Johanniskraut werden seit Jahrtausenden magische und heilende Eigenschaften zugeschrieben. Die Nutzung der Pflanze zu Heilzwecken geht vermutlich bis in die Antike zurück. Lange Zeit fand sie insbesondere als Wundheilmittel Anwendung und wurde in zahlreichen alten Kräuterbüchern zur Behandlung verschiedener Krankheiten empfohlen. Auch heute noch wird echtes Johanniskraut erfolgreich als Heilkraut eingesetzt, insbesondere zur Behandlung von Depressionen und nervöser Unruhe. Die Heilpflanze eignet sich jedoch auch zur äußeren Anwendung und wird unteranderem eingesetzt, um die Heilung von Schwellungen und Verletzungen zu unterstützen. Die medizinische Forschung hat die heilende Wirkung des Johanniskrauts mittlerweile in zahlreichen Studien erforscht und einstimmig bestätigt.

Anwendung von Johanniskraut als Heilpflanze

Die Blätter und insbesondere die Blüten des Johanniskrauts enthalten eine Vielzahl verschiedener Wirkstoffe wie Flavonoide und Gerbstoffe. Besonders erwähnenswert sind die Stoffe Hypericin und Hyperforin, die sich in den Öldrüsen der Pflanze befinden. Diese weisen die Fähigkeit auf, auf das zentrale Nervensystem einzuwirken und es auf diese Weise bei psychologischen Beschwerden und Stress zu unterstützen. In der Naturheilkunde wird Johanniskraut insbesondere zur Behandlung von Erkrankungen und Beschwerden wie Stress, leichten Depressionen, nervösen Unruhezuständen, Gicht, Gastritis, trockener Haut, Verbrennungswunden und anderen Wunden sowie Schwellungen eingesetzt.

Die häufigsten Darreichungsformen des Johanniskrauts sind Tees, Tinkturen und Ölauszüge sowie Kapseln aus den Blüten der Pflanze. Gelegentlich werden auch deren Blätter eingesetzt, da auch diese einen hohen Anteil an Wirkstoffen enthalten können. Johanniskrautöl ist auch als Rotöl bekannt und gilt als bekanntes Hausmittel gegen Gelenk- und Muskelbeschwerden sowie Hautprobleme. Das Öl kann zur Massage verwendet werden und sorgt für Entspannung, Schmerzlinderung und eine sanfte Erwärmung des Körpers. Johanniskrautkapseln kommen in der Regel zum Einsatz, um leichten Depressionen und Stimmungsschwankungen entgegenzuwirken. Johanniskraut Tee ist in seiner Wirkung stimmungsaufhellend und wird zudem häufig zur Behandlung von Schlafstörungen, Magenbeschwerden und nervöser Unruhe eingesetzt.

Johanniskraut kann folgende Wirkung aufweisen:

– antidepressiv
– schlaffördernd
– stressmindernd
– entzündungshemmend
– wundheilungsfördernd
– antibakteriell

Behandlung von Depressionen

Die Behandlung von leichten depressiven Verstimmungen und Depression gilt als das heutige Hauptanwendungsgebiet des Johanniskrauts. Die Heilpflanze eignet sich insbesondere zur Behandlung von depressiven Verstimmungen, die als Begleiterscheinungen von chronischen Erkrankungen auftreten oder auf starke psychische Belastung wie Stress oder Trauer oder hormonelle Schwankungen während der Pubertät oder der Wechseljahre zurückzuführen sind. Hyperforin und andere Inhaltsstoffe der Heilpflanze sorgen für eine vermehrte Verfügbarkeit von wichtigen Neurotransmittern im Gehirn. Diese helfen dabei, sowohl psychische als auch physische Auswirkungen von depressiven Verstimmungen und Stress zu reduzieren.

Mittlerweile konnten zahlreiche klinische Studien beweisen, dass die Einnahme der Heilpflanze über einen längeren Zeitraum hinweg zu einer deutlichen Verbesserung der psychischen Gesundheit der Betroffenen führen kann. Zahlreiche Studien wie beispielsweise eine Untersuchung des Massachusetts General Hospital in Boston (https://www.johanniskraut.net/docs/johanniskraut-depression-5.pdf) zeigen, dass Johanniskraut zwar besser, aber langsamer wirkt als herkömmliche, chemische Antidepressiva. Die Heilpflanze hilft, die tieferliegenden Ursachen der Depression nachhaltig zu bekämpfen. Zudem kommt es in der Regel auch bei längerer Einnahme nicht zu kritischen Nebenwirkungen. Eine israelische Studie aus dem Jahre 2016 (https://www.johanniskraut.net/docs/johanniskraut-antidepressiva-vergleich.pdf) bestätigt sogar, dass Johanniskraut im Gegensatz zu herkömmlichen Antidepressiva die Konzentrations- und Wahrnehmungsfähigkeit fördert, statt diese zu beeinträchtigen.

Für die Behandlung von depressiven Verstimmungen wird insbesondere die Einnahme von Tabletten oder Kapseln mit Johanniskrautextrakt empfohlen, da die im Johanniskraut Tee enthaltene Menge an Wirkstoffen in diesem Fall häufig nicht ausreicht, um eine signifikante Wirkung zu erzielen. Zudem gilt zu beachten, dass die Präparate über einen längeren Zeitraum von mehreren Wochen eingenommen werden sollten, um eine spürbare Besserung der Beschwerden zu erzielen. In der Regel tritt die spürbare Wirkung des Johanniskrauts erst nach etwa 2 bis 3 Wochen der Einnahme ein. Mit einer nachhaltigen Wirkung ist meist nach einer Einnahme von etwa 3 bis 6 Monaten zu rechnen. Aus diesem Grund sollte die Einnahme von Johanniskraut-Präparaten nicht zu früh abgesetzt werden, auch wenn zunächst keine spürbare Veränderung eintritt. Johanniskraut kann in der Regel auch dauerhaft eingenommen werden, vorausgesetzt, es treten keine Nebenwirkungen ein. Bei leichten Nebenwirkungen wie erhöhter Lichtempfindlichkeit oder Müdigkeit hilft es meist, die Dosierung etwas zu reduzieren.

Bei der zeitgleichen Einnahme von Johanniskraut und einigen herkömmlichen Medikamenten kann es zu unangenehmen Wechselwirkungen kommen. Deshalb sollte insbesondere im Falle der Einnahme von chemischen Antidepressiva ein erfahrener Mediziner konsultiert werden, bevor die Behandlung mit Johanniskraut begonnen wird.

Behandlung von Angstzuständen und innerer Unruhe

Johanniskraut zeigt auch eine Wirkung gegen Angstzustände, Panikattacken und innere Unruhe. Diese sind häufig an depressive Verstimmungen gekoppelt und können als Folge von traumatischen Ereignissen wie Unfällen entstehen. Innere Unruhe bezeichnet einen Zustand der erhöhten Reizbarkeit und Hyperaktivität, der mit Überforderung verbunden sein kann. Meist wirkt die verstärkte Unruhe zudem erschöpfend und führt dadurch auch zu Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Verdauungsproblemen und anderen Beschwerden.

Eine österreichische Studie aus dem Jahre 2013 (https://www.johanniskraut.net/docs/johanniskraut-unruhe-kinder.pdf) bestätigt die positiven Auswirkungen des Johanniskrauts bei nervöser Unruhe und Angstzuständen als Begleiterscheinung von Depressionen bei Kindern. Die Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren enthielten Pflanzenextrakte aus Johanniskraut sowie Baldrianwurzel und Passionsblume. Beinahe 94% der Teilnehmer waren nach Abschluss der Studie frei von Beschwerden wie depressiven Verstimmungen, Angstzuständen und Schlafstörungen und zeigten ein normales Sozialverhalten.

Wie lange bleibt Johanniskraut im Körper?

Um zu beurteilen, wie lange ein Wirkstoff nach der Einnahme im Körper verbleibt, wird in der Medizin die sogenannte Halbwertszeit angegeben. Diese gibt Auskunft darüber, wie lange es dauert, bis die Hälfte eines Wirkstoffs vom Körper abgebaut wurde. Da im Johanniskraut verschiedene Wirkstoffe mit verschiedenen Halbwertszeiten enthalten sind, werden die einzelnen Wirkstoffe der Pflanze vom Körper auch unterschiedlich schnell abgebaut. Die Halbwertszeit von Hypericin beträgt 8,1 Stunden; die Halbwertszeit von Hyperforin dagegen nur 3 Stunden. Einen Tag, also 24 Stunden nach der Einnahme des Johanniskrauts, ist der Hypericin-Gehalt im Körper auf ein Achtel gesunken. Der Hyperforin-Gehalt ist in der gleichen Zeit dagegen bereits auf 1/250 gesunken.

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