Braunhirse, auch als Rothirse bekannt, ist eine Form der Rispenhirse (Panicum miliaceum) und zeichnet sich durch ihre rötlich-braune Schale aus. Im Gegensatz zur Goldhirse, deren Schale oft entfernt wird, bleibt die Schale der Braunhirse beim Verzehr erhalten, was zu einem höheren Gehalt an Mineralstoffen und Spurenelementen führt.
Was ist Braunhirse?
Die Braunhirse ist eine Form der Rispenhirse aus der Familie der Süßgräser, die sich durch ihre besondere rötlich-braune Farbe auszeichnet. Das Spelzgetreide gilt als das älteste Brotbackgetreide der Welt. Heute weiß man, dass aus der Hirse bereits vor 8000 Jahren Fladenbrot hergestellt wurde. Im Laufe der Zeit geriet die Braunhirse in Europa jedoch in Vergessenheit, da sie hinsichtlich ihres landwirtschaftlichen Ertrags nicht mit anderen Kulturarten wie Weizen, Gerste, Roggen, Mais und Kartoffeln mithalten konnte. Im Vergleich zu anderen Getreidearten ist die Hirse jedoch deutlich weniger anspruchsvoll – sie lässt sich unabhängig von der Vorfrucht anbauen und hat eine vergleichsweise kurze Wachstumsphase. Da sie selbst in besonders trockenen und gebirgigen Regionen wächst, gilt die Hirse in zahlreichen asiatischen und afrikanischen Ländern als eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel. Auch in Europa erfreut sie sich heute wieder größerer Beliebtheit.
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Anbau und Ernte
Der Anbau von Braunhirse gestaltet sich unkompliziert. Sie bevorzugt einen vollsonnigen, warmen Standort und gedeiht am besten auf sandigen, gut durchlässigen Böden. Die Aussaat erfolgt in der Regel Mitte Mai, gefolgt von einer Ernte im August mit einem Mähdrescher. Die Pflanzen erreichen eine Höhe zwischen 60 cm und 1,20 m.
Verarbeitung
Im Gegensatz zur Goldhirse wird die Braunhirse nicht geschält, da ihre harte Schale fest mit dem Mehlkörper verbunden ist. Diese Eigenschaft beugt Verpilzung bei feuchter Witterung vor und bewahrt die meisten Mineralstoffe und Spurenelemente. Für eine feinere Konsistenz kann die Braunhirse nur mit speziellen Mühlen, wie beispielsweise Zentrofanmühlen, sehr fein gemahlen werden.
Kulinarische Verwendung
Braunhirse ist äußerst vielseitig in der Küche einsetzbar. Sie eignet sich hervorragend zum Backen von Brot und Gebäck, als Zutat in Müsli oder Joghurt sowie als Beilage oder Hauptzutat in verschiedenen Gerichten. Durch ihren milden, nussigen Geschmack passt sie sich unterschiedlichen Rezepten an und bereichert den Speiseplan.
Wirtschaftliche Bedeutung und Nachhaltigkeit
In Zeiten des Klimawandels gewinnt die Braunhirse aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit und Robustheit an Bedeutung. Ihr geringer Wasserbedarf und die Fähigkeit, auf weniger fruchtbaren Böden zu gedeihen, machen sie zu einer nachhaltigen Getreidewahl. Zudem trägt der Anbau von Braunhirse zur Diversifizierung der Landwirtschaft bei und fördert die Erhaltung traditioneller Anbaumethoden.
Fazit
Die Braunhirse ist ein bemerkenswertes Getreide mit einer reichen Geschichte und vielfältigen Vorteilen. Ihr hoher Nährstoffgehalt, ihre Vielseitigkeit in der Küche und ihre Anpassungsfähigkeit im Anbau machen sie zu einer wertvollen Ergänzung für moderne Ernährung und Landwirtschaft. Durch die Wiederentdeckung und Wertschätzung der Braunhirse können wir einen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und nährstoffreicheren Zukunft gehen.